Abstract
This paper approaches the question of nuclear safety in relation to the prospects of living archives, and in particular, it explores two public events where sociocultural aspects of nuclear waste management in Sweden were enacted. Drawing on an ongoing research collaboration with the Swedish Nuclear Fuel and Waste Management Company (SKB), the paper examines (1) a grass-roots play entitled Kopparkistans hemlighet (or The Secret of the Copper Box), and (2) a drawing competition hosted by schools located near a nuclear waste storage facility in the Östhammar municipality, considering how these events help reproduce certain kinds of social and cultural responsibility. Contributing to critical debates in the social sciences and humanities intersecting questions of memory preservation, nuclear waste, and post-nuclear natures, we consider how the forms of responsibility produced through these public experiments inform important, albeit unconventional, modes of nuclear waste management insofar as they suggest how long-lived nuclear waste sites might become living archives without assuming a narrow notion of heritage and human memory preservation for all time and space. To conclude, we evaluate how the legacy of the two events might be incorporated into wider strategies of nuclear waste management.
Kurzfassung
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage der
nuklearen Sicherheit im Zusammenhang mit den Möglichkeiten von
„Living Archives“ und untersucht insbesondere zwei öffentliche
Veranstaltungen, bei denen soziokulturelle Aspekte der Entsorgung nuklearer
Abfälle in Schweden thematisiert wurden. Auf der Grundlage einer laufenden
Forschungskooperation mit der Schwedischen Gesellschaft für
Kernbrennstoff- und Abfallmanagement (SKB) untersucht der Beitrag (1) ein
Theaterstück mit dem Titel Kopparkistans hemlighet (oder Das
Geheimnis der Kupferkiste) und (2) einen Malwettbewerb, der von Schulen in der
Nähe eines Atommülllagers in der Gemeinde Östhammar veranstaltet
wurde, und geht der Frage nach, wie diese Veranstaltungen dazu beitragen
können, bestimmte Arten von sozialer und kultureller Verantwortung zu
reproduzieren. Als Beitrag zu den kritischen Debatten in den Sozial- und
Geisteswissenschaften, die sich mit Fragen der Bewahrung der Erinnerung, des
Atommülls und der postnuklearen Natur auseinandersetzen, betrachten wir,
wie die Formen der Verantwortung, die durch diese öffentlichen Experimente
entstehen, wichtige, wenn auch unkonventionelle Formen der
Atommüllentsorgung aufzeigen, da sie vorschlagen, wie Atommüllendlager
zu lebendigen Archiven werden könnten, ohne ein enges Konzept von der
Bewahrung des Erbes und der menschlichen Erinnerung für alle Zeiten und
Räume vorauszusetzen. Abschließend bewerten wir, wie das
Vermächtnis der beiden Veranstaltungen in weiter gefasste
Entsorgungsstrategien für nuklearen Abfall integriert werden
könnte.